Chronik
Am Sonntag, den 26. Juni 1892 trafen sich heimatliebende Alfterer Bürger mit dem Arzt Sanitätsrat Dr. Schoenenberger bei einem Spargelessen. Ihr Tischgespräch wird sich rund um unser Dorf und die Frage bewegt haben, was man in Gemeinschaft zur Förderung des dörflichen Lebens beitragen könne. Als sie auseinandergingen, hatten sie einen neuen Verein aus der Taufe gehoben, dessen besondere Aufgabe sie mit dem Namen bestimmten:
Verschönerungs-Verein zu Alfter
Dr. Schoenenberger wurde zum 1. Vereinspräsidenten gewählt. Er blieb dies 40 Jahre lang bis zu seinem Tod am 17. Juni 1932. Dem ersten Vorstand gehörten neben dem Präsidenten die Mitglieder Gottfried Lohmer als Schriftführer, Otto Moesgen als Kassierer sowie Heinrich Langen und Heinrich Velten als Beisitzer an. Nach den in der ersten Versammlung aufgestellten Statuten war es das Ziel des Vereins - Anlagen aller Art, welche zur Verschönerung des Ortes, insbesondere seiner Umgebung dienen, zur Annehmlichkeit und Bequemlichkeit des Publikums zu errichten. Für die Erhaltung und Verschönerung bestehender Anlagen der gedachten Art nach Kräften Sorge zu tragen. Bei Behörden, Korporationen und Privaten Anträge, welche die Errichtung der vorerwähnten Ziele zu fördern geeignet sind, zu stellen und gegebenenfalls deren Ausführung, sei es aus Vereinsmitteln, sei es auf andere, zweckdienliche Weise zu unterstützen.
Durch entsprechende, möglichst kostenfreie Hinweise in Zeitschriften und Tagesblättern die Aufmerksamkeit des auswärtigen Publikums auf den Ort und dessen reizende Umgebung zu lenken und demselben bei etwaigen Ausflügen hierher den Besuch möglichst angenehm und lohnend zu machen. Von der Gründungsversammlung am 26. Juni 1892 ist leider keine Niederschrift erhalten.
Aus der ältesten schriftlichem Überlieferung jener Tage, dem Protokoll der Generalversammlung am 6. November 1893, geht aber hervor, dass der Verschönerungsverein zu Alfter bereits ein Jahr nach seiner Gründung Grundbesitz "Am Worbelenberg" hatte. Der Worbelenberg, von dem unter diesem Namen kaum noch eine Erinnerung vorhanden ist, umfasste die Flur "Auf dem Knipp" (heute Hochbehälter des Wasserwerks Alfter) und den Berghang hinab zur Straße "Am Domplatz" (heute Anwesen Dr. Bergmann). Die Bezeichnung "Worbelenberg" wird damals ihren Grund gehabt haben:
Hier reiften im Sommer zahllose Waldbeeren, nach der Überlieferung waren sie "fast so dick wie Kirschen". Auf dem Worbelenberg errichtete der Verein seine erste Erholungsanlage.
Zwischen neugepflanzten Büschen und Bäumen luden Tische und Bänke unter der Vereinsfahne zu einem weiten Blick in das herrliche Rheintal ein. An klaren Tagen konnte man von hier den Kölner Dom sehen, was diesem Platz den Namen "Domplatz" eintrug. In der Zeit vor dem 1.Weltkrieg muss diese erste Erholungsanlage eine recht zugkräftige Sache gewesen sein. Die Tische und Bänke mussten jedenfalls oftmals repariert oder erneuert werden. Man kann sich gut vorstellen, dass die Alfterer - nicht nur in ihrer Jugendzeit - zum Worbelenberg promenierten, dort lange saßen und den herrlichen Ausblick genossen. Vielleicht wurde auch mal so dies und jenes Verhältnis hier angesponnen. Allerdings steht darüber nichts im Protokollbuch des Verschönerungs-Vereins. Dieses berichtet immer nur über den Eifer, mit dem die Anlage gepflegt wurde. Der Worbelenberg war damals wohl der Alfterer liebstes Kind. Doch dann geschah etwas langsam aber unaufhaltsam:
Die Anlage, vorher von jungem Kiefernwald umstanden, wuchs zu, denn Bäume haben nun mal die Gewohnheit, gegen Himmel zu wachsen und Weymouthkiefern tun dies erst recht. Statt vor dem weiten Rheintal, saß man bald mitten im Wald. Zunächst hat man versucht, die Anlage durch Auslichten der Baumkronen zu retten. Als das später nicht mehr half, wurde überlegt, die Aussichtsstelle durch Erdaufschüttung zu erhöhen oder einen Aussichtsturm zu bauen. Eine Aufschüttung half zwar vorübergehend. Für den Turm aber reichte das Geld nicht.
Die Anlage wuchs inzwischen weiter zu. Sie verlor ihre Anziehungskraft und geriet langsam und dann immer mehr in Vergessenheit. Was blieb ist der Name der nahen Straße "Am Domplatz".
Um das Interesse für den Verein recht rege zu erhalten wurde 1895 beschlossen, die Mitgliederversammlungen möglichst vierteljährlich abzuhalten. Der Erfolg war wohl nicht überwältigend. Regelmäßig fanden sich nur fünf bis sieben Mitglieder ein. Aktivitäten blieben im Wesentlichen auf den Vorstand beschränkt. Auf einer Vorstandssitzung im Jahre 1894 hatte Bürgermeister Nehs den Verein aufgefordert, "durch Vertrieb von Ansichtskarten sowie geeignete Annoncen und Berichte in den Tagesblättern auf die Schönheit unseres Ortes hinzuweisen". Der Verein ist dem spätestens 1899 gefolgt. Der Schriftführer berichtet in diesem Jahre, die bezogenen Postkarten seien zur allgemeinen Zufriedenheit ausgefallen. Sie kosteten den Verein dreieinhalb Pfennig das Stück. Wegen der günstigen Kassenlage konnte der jährliche Beitrag ab 1900 von drei auf zwei Mark herabgesetzt werden.
Am 1. August 1900 beging der Verein sein erstes Stiftungsfest. Nach einem gemeinsamen Spaziergang in den Wald trafen sich die Mitglieder zum festlichen Abendessen mit anschließender Geselligkeit bei einem Glas Bowle. Dies wurde in den folgenden Jahren Tradition, ein fester Bestandteil im gesellschaftlichen Leben unseres Dorfes. Solche Feste wurden als Krönung erfolgreicher Vereinstätigkeit angesehen.
Die alten Protokolle über Vorstandssitzungen und Generalversammlungen geben beredtes Zeugnis davon, wie der Verein seinem selbstgesetzten Auftrag folgte.
1903
wurden drei Wanderwege eingerichtet und farbige Wegweiser aufgestellt, den Bürgern dadurch besonders schöne Stellen in der Umgebung Alfters zugänglich gemacht.
1906
wurde der Bürgermeister gebeten, den in schlechtem Zustand befindlichen Stühleshof in Ordnung bringen zu lassen.
1907
beschloss der Vorstand die Bepflanzung des Schulhofes und bewilligte aus der Vereinskasse einen Betrag von 50 Mark unter der Voraussetzung, "dass der Gemeinderat die Frontmauer zwischen den Pfeilern abreißen und Gitter anlegen lasse".
1908
rief der Vorstand die Alfterer Bürgerschaft zum ersten Male zu einer "Blumen-Konkurrenz respektive Ausschmückung der Vorgärten und Häuser" auf. Es wurden zehn Prämien zu 5 Mark ausgelobt. Da sich zunächst nur wenige Alfterer interessiert zeigten, stifteten einige Vorstandsmitglieder das Geld für Blumensamen und Pflanzen, die von jedermann unentgeltlich bezogen werden konnten.
Dieser Anreiz wirkte.
Bei der folgenden Preisverteilung konnten dann außer den Geldprämien auch noch sechs Diplome ausgehändigt werden.
1912
feierte der Verein das 20jährige Stiftungsfest. Nach gemeinsamem Spaziergang fand in der Kaiserhalle ein Festessen statt, "welches die Mitglieder in angeregter Stimmung lange vereinte".
1913
lesen wir, dass der Verein einige alte Bäume auf seinen Grundstücken im Hirnsberg fällen und nach sachverständigem Gutachten auf einem öffentlichen Holzverkaufe ausbieten ließ.
Im gleichen Jahr ließ die Straßenbeleuchtung im Ort nach allgemeiner Ansicht zu wünschen übrig. Der Vereinspräsident wurde deshalb ermächtigt, "behufs Herbeiführung einer Besserung an zuständiger Stelle vorstellig zu werden".
1914
Der Erste Weltkrieg hat die Vereinsarbeit nicht unterbrochen.
Eine neue Sorge kam nur hinzu: Der Vorstand beschloss in seiner Sitzung am 17. August 1914, "Beihilfen zur Unterstützung der Familien der ins Feld gerückten Krieger" an das Unterstützungs-Komitee der Ortsvereine zu zahlen.
1917
übernahm der Verein die Pflege der Anlage "An den drei Linden", die früher den südlichen Ortseingang bestimmte. Für die Ausbesserung des Gitters wurden 60 bis 70 Mark bereitgestellt. Glyzinien (Blauregen) zur Verschönerung der Häuserfronten wurden unentgeltlich abgegeben.
1919
wurde die "Schulanlage" in die Obhut des Vereins übernommen.
1922
feierte der Verein sein 30jähriges Bestehen und gleichzeitig seinen Gründer und Präsidenten seit 30 Jahren, Herrn Dr. Schoenenberger. Ausgerechnet in diesem Jahre musste wegen der schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse von dem traditionellen und allgemein beliebten Festessen abgesehen werden. Dennoch waren die Mitglieder vollzählig erschienen um mit dem Jubilar den Reden zu seinem Lobe zu lauschen.
Die Chronik berichtet, dass bei gutem Bier und Gesang genussreiche Stunden vergingen.
1923
beeinflusste die zunehmende Geldentwertung auch die Vereinskasse.
Der erst 1922 auf 10 Mark festgesetzte Jahresbeitrag wurde auf 3.000 Mark erhöht. Der Verein versteigerte Holz für 25,8 Billionen Mark. 20 Billionen wurden bei der Alfterer Genossenschaft "wertbeständig" angelegt; 5,8 Billionen wurden dem Wohlfahrtshause überwiesen. Der Beitrag konnte 1924 wieder auf drei Reichsmark herabgesetzt werden.
1926
wurde der Vogelschutz ins Vereinsprogramm übernommen.
Das Bänke- und Wegweiserprogramm wurde ausgeweitet und die Hausbesitzer nachdrücklich zur Verschönerung ihrer Häuser und Vorgärten aufgefordert. Nach wie vor wurden die Anlagen auf dem Worbelenberg, an den drei Linden und an der Schule gepflegt.
Auch das früher so beliebte Stiftungsfest konnte - nun mit Damen - wieder gefeiert werden - diesmal "bei Spargel, Wein und Gesang".
1927
fand eine neue Idee den Beifall der Vereinsmitglieder. 82 Schüler und Schülerinnen der Oberklassen erhielten Topfblumen zur Pflege. Die Lehrerschaft war bereit, die Kinder "über Sinn und Zweck der Sache zu belehren, ihre Freude an Blumenschmuck zu wecken und zu fördern". Für die besten Blumenpfleger gab es als Preise 3 RM, 2 RM und 1 RM in bar oder als Sparbuch. Daneben stellten einige Vereinsmitglieder Sachspenden zur Verfügung.
Die Mitgliederzahl konnte in diesem Jahr auf 50 erhöht werden.
1928
erwarb der Verein eine 66 qm große Parzelle auf dem Böhling und errichtete darauf eine Bank. Damit war der Grundstein für die Erholungsanlage “Böhlinq" gelegt, dem zweiten schönen Aussichtspunkt in Alfter.
1929
wurden die Wege am Worbelenberg instand gesetzt und die Domplatz-Aussicht durch Auslichten der Bäume verbessert.
1930
wurde der Pfad zum Böhling ausgebessert. Dort luden jetzt zwei Bänke zum Ruhen und Schauen ein.
Am Bahnhof wurde eine Tafel mit dem Lageplan von Alfter aufgestellt, um Besuchern die Orientierung zu erleichtern.
Vor dem Hause Holstein am Stühleshof wurden drei Ahornbäume gepflanzt.
Die Generalversammlung am 9. September 1930 beschloss, den Vereinsnamen in "Verkehrs- und Verschönerungsverein zu Alfter" zu ändern.
Der Verein hatte jetzt 67 Mitglieder.
Nach wie vor war das Stiftungsfest das große gesellschaftliche Ereignis im Vereinsjahr.
1931
ist über die Prämierung der Blumenpflege in den Oberklassen der Volksschule berichtet. "Überraschend war hierbei, dass die Knaben durchweg in diesem Jahre besser abschnitten als die Mädchen."
1932
bestand der Verein 40 Jahre, In diesen 40 wechselvollen Jahren war Sanitätsrat Dr. Schoenenberger sein Präsident. Das Stiftungsfest sollte, obwohl die wirtschaftliche Lage zur Sparsamkeit zwang, glanzvoll gestaltet werden. Alles war in liebevoller Vorbereitung, als am 17. Juni 1932 der Jubilar plötzlich verschied. Den Mitglieder war, "als sei der halbe Verein gestorben".
Nach der üblichen Trauerzeit feierte der Verein am Mittwoch, dem 10. August jedoch im Sinne seines Gründers. Der neue Vorsitzende Dr. Bungart las die aufgezeichnete Festrede des Verstorbenen vor, "von der alle ergriffen waren".
Bei dem Stiftungsfest im Gasthaus "Op de Kier" konzertierte die bekannte Kapelle Eysoldt. "Es war schon Donnerstagmorgen als die letzten den Heimweg antraten.
Der Verlauf zeigte, dass der Verkehrs- und Verschönerungsverein nicht nur den Ort verschönern und den Verkehr zu heben weiß, sondern dass er es auch versteht, seine Mitglieder einander menschlich näher zu bringen und so den Gemeinschaftsgeist zu pflegen."
1933
enthält das Vereinsprotokoll keine Hinweise auf die politischen Veränderungen in Deutschland. Das Jahr nahm für den Verein "einen normalen Verlauf". Am Morgen des Stiftungsfestes wurde erstmals eine Messe für die verstorbenen Mitglieder gelesen.
Auf Anregung des Vorstandes fertigten die Knaben der beiden oberen Klassen über 50 Nistkästen an.
1935
ist in den Protokollen über die Vorstandssitzungen den Namen einiger Mitglieder erstmalig die Bezeichnung "PG." (der Kurzform für Parteigenosse) vorangestellt, bei anderen bleibt es aber weiterhin bei "Herr".
Der Verein zählte jetzt 75 Mitglieder.
1936
hat die Anlage "Am Domplatz" - dieser Name hat die alte Bezeichnung "Worbelenberg" nun völlig verdrängt – wieder viel Arbeit und sechs neue Bänke gekostet. Der Vorstand strebte an, das Waldgebiet unter Naturschutz zu bekommen.
Auch die Anlage eines Weihers wurde ins Auge gefasst. Dieser sollte sogar zum Baden für die Jugend geeignet sein.
Zum letzten Mal wurde in der althergebrachten Weise das Stiftungsfest bei einem Abendessen, gemütlichem Beisammensein und einer Blumentombola gefeiert. Auch in Alfter hatten andere - parteipolitische – Veranstaltungen inzwischen den Vorrang.
1937
trat Dr. Bungart als Vorsitzender zurück. Heinrich Langen wurde sein Nachfolger.
1939
wurde der Vorstand der Zeit entsprechend durch Satzungsänderung auf das "Führersystem" umgestellt. Nur der Vereinsführer wurde noch durch die Mitgliederversammlung gewählt. Er ernannte dann seinen Stellvertreter, den Schatzmeister und einen Beirat. Für die Vereinsarbeit scheint dies jedoch kein Einschnitt gewesen zu sein. Das Protokollbuch berichtet weiterhin von den Instandsetzungsarbeiten in den Anlagen, am Kriegerdenkmal usw.
In diesem Jahr wurden 2 neue Ruhebänke aufgestellt, eine am Heideweg und die andere am Fringsmärchen.
8.8.1939
wurde das letzte Stiftungsfest des Verschönerungs- und Verkehrsvereins Alfter in der Gaststätte Weber am Bähnchen gefeiert. Wenige Wochen danach begann der 2.Weltkrieg.
Der Vorstand hoffte zunächst mit der Bevölkerung, dass der Krieg schon bald erledigt und die Vereinsarbeit fortgesetzt werden könne. Als der Krieg jedoch in den Winter ging, wurde beschlossen, "den Mitgliedern des Vereins, die im Felde stehen, ein Weihnachtspäckchen zu schicken".
Das Elend dieses Krieges brachte schließlich auch für den Heimatverein das "Aus".
1940 bis 1951
blieb die Arbeit des Vereins durch die Kriegs- und schweren Nachkriegsjahre unterbrochen.
1951
ergriff der langjährige Alfterer Seelsorger Dechant Wilhelm Bergené die Initiative für einen Neubeginn. Die alten Mitglieder des Verschönerungsvereins und alle interessierten Alfterer wurden für den 12. September 1951 in die Viktoria Halle eingeladen.
Die Anwesenden wählten einen neuen Vorstand mit Mathias Dreesen als Vorsitzenden. Dechant Bergené, der zum Ehrenvorsitzenden gewählt wurde, schlug vor, den Verschönerungsverein zu einem Heimatverein zu erweitern und den Gedanken der Heimatpflege in die ganze Bevölkerung von Alfter hineinzutragen.
Der frühere Zweck des Vereins, die Verschönerung Alfters und Fremdenverkehrswerbung zu betreiben sowie eigene Anlagen zu gestalten und zu erhalten, wurde um Bestrebungen zur Sitten- und Brauchtumspflege erweitert.
Der Verein übernahm nun mehr auch die Aufgabe, alte Kulturgüter zu schützen und die Heimatforschung zu fördern. Der Heimatgedanke und die Liebe zur Heimat sollten durch Vorträge und Veröffentlichungen in der Bevölkerung lebendig erhalten bleiben.
Dazu wurde auch die Herausgabe einer kleinen Heimatzeitschrift erwogen.
Die Niederschriften über die noch 1951 und Anfang 1952 unter Mitwirkung des Ehrenvorsitzenden abgehaltenen Vorstands- und Mitgliederversammlungen lassen den Eifer erkennen, mit dem der wieder in das Dorfleben eingetretene Verein seine alten Verschönerungs- und neuen kulturellen Aufgaben angefasst hat.
1952
erhielt der schöne Neuanfang einen herben Schlag: Am 19. April starb Dechant Bergené.
Doch die Saat, die er in die Herzen seiner Alfterer gelegt hatte, ging auch im Heimatverein auf. Das zeigt die Zahl der Mitglieder. Diese stieg bald auf über 140, doppelt so viele wie vor dem Krieg.
Das 60jährige Bestehen des Vereins wurde im September "bescheiden aber fröhlich" mit einer Waldwanderung und anschließendem geselligen Beisammensein gefeiert.
1953
konnte die Anlage auf dem Böhling durch Landzukauf erweitert werden. Die Kosten hierfür wurden zum Teil dadurch bestritten, dass Vereinsmitglieder in einem Fußballspiel zum großen Spaß für die Zuschauer gegen die Gemeindevertretung antraten.
Auch das mit Hilfe der anderen Ortsvereine gestaltete große Waldfest brachte für denselben Zweck einen guten Erlös ein. Hier sei auch dankbar der vielen Geld- und Sachspenden gedacht, die es dem Heimatverein alsbald ermöglichten, die Bänke zu erneuern und auch wieder Blumenwettbewerbe abzuhalten.
1954
trugen die örtlichen Vereine wieder mit großem Eifer zum Gelingen des Waldfestes bei. Bei der Wiederholung des Fußballspiels gegen die Gemeindevertretung "bogen sich die Zuschauer vor Lachen".
Im gleichen Jahr wurde ein "Volksbildungs-Abend" veranstaltet, mit lebhaft begrüßten heimatkundlichen Vorträgen. Der Wunsch nach einer öfteren Wiederholung solcher Abende wurde allgemein und lebhaft geäußert.
1956
wurden die Wanderwege neu gekennzeichnet. Die Topfblumenwettbewerbe der Schüler konnten wieder aufgenommen werden.
1957
Die Versammlungen des Vereins, insbesondere das 65jährige Gründungsfest am 17. August, wurden jetzt durch heimatkundliche Vorträge bereichert. Hierfür konnten die Herren Zerlett und Patt gewonnen werden. Sie erhielten begeisterten Beifall.
1961
veranstaltete der Heimatverein den ersten “Altentaq" in Alfter, eine gemütliche Kaffeetafel für die über 75 Jahre alten Alfterer Bürger mit einem umfangreichen Unterhaltungsprogramm.
Der Einladung waren über 100 Bürgerinnen und Bürger gefolgt. In den folgenden Jahren wurde der Altentag vom Ortsausschuß der Vereine getragen.
1962
In den Niederschriften über Sitzungen und Versammlungen des Heimatvereins ist die Anlage "Worbelenberg, Domplatz" nicht mehr erwähnt. Alle Mühe, eine Aussichtsanlage zu schaffen, galt jetzt dem Böhling.
Längst verdeckte ein beachtenswerter Bestand an mächtigen Bäumen den alten Fernblick vom Worbelenberg. Da bat die Gemeinde Alfter den Heimatverein um einen Grundstückstausch. Für sie war das Plateau des alten Worbelenberges, die Flur "Auf dem Knipp" sehr geeignet zur Errichtung eines Wasserhochbehälters. Der Verein hat dem zugestimmt und eine gleichwertige mit Weymouthskiefern bestandene Parzelle im benachbarten "Hirnsberg" erhalten.
Diese ist der älteste Grundbesitz des Heimatvereins im späteren Jakob-Wahlen Park.
1963
verstarb der Vorsitzende, Bezirksförster i. R. Mathias Dreesen. Zu seinem Nachfolger wurde Willi Patt gewählt.
1964
wurde die neue Anlage auf dem Böhling eingeweiht. Dank vieler Spenden war hier eine Erholungsstätte entstanden, die nicht nur die Alfterer Bürger begeisterte. Der Fernblick von hier ist faszinierend.
In einer vom Heimatverein veranstalteten Bürgerversammlung unterrichtete Hw. Pfarrer Hoff über den vorgesehenen Um- und Erweiterungsbau der Alfterer Pfarrkirche.
Die Zahl der Mitglieder stieg jetzt ständig; sie hatte sich mit 226 gegenüber dem Vorkriegsstand bereits verdreifacht.
1965
veranstaltete der Heimatverein einen Heimatabend für alle Bürger der Gemeinde, der großen Anklang fand. Höhepunkte waren ein heimatgeschichtlicher Vortrag des Heimatforschers Norbert Zerlett und die Siegerehrung in dem – bisher letzten - Blumenwettbewerb 1965.
1966
Weithin sichtbar weht von nun an die weiß rote Fahne über der Vereinsanlage auf dem Böhling. Anstelle des zurückgetretenen Willi Patt wurde Jakob Wahlen zum Vorsitzenden gewählt.
1967
stand ganz unter dem Einfluss der 900-Jahr-Feier der Gemeinde Alfter, an deren Gestaltung der Heimatverein regen Anteil nahm.
Von Samstag, dem 15. Juli bis zum Samstag, dem 22. Juli feierte die Gemeinde mit ihren Bürgern und vielen Gästen das Fest ,,900 Jahre Alfter". Eine glanzvolle Festwoche, überstrahlt noch von ungetrübter Sommersonne, wurde zum Höhepunkt in der Geschichte unseres Dorfes.
Dieses Jahr ist jedoch auch die Geburtsstunde für den Plan einer Erholungsstätte des Heimatvereins im Hirnsberg. Der alte Weg zum Domplatz hatte inzwischen einschneidende Veränderungen erfahren. Er und damit einige Grundstücke des Vereins waren in den Bebauungsplan aufgenommen worden. Einfamilienhäuser säumten nun die breite Straße oder waren dort geplant.
In der Vorstandssitzung am 21.Juni 1967 erwog Vorsitzender Jakob Wahlen die Möglichkeit, die wertvollen Baustellen an der Straße zu verkaufen und dafür im Quellgebiet westlich des Domblicks die billigen Waldgrundstücke zu erwerben. Dort könnte ein Teich ausgehoben und das ganz Gebiet zu einer sehr schönen Erholungsanlage ausgebaut werden.
Der Gedanke stieß zunächst auf viele Bedenken vielleicht wegen seiner großen Ausmaße. Er wurde jedoch vom Vorstand angenommen und tatkräftig weiterverfolgt.
1968
ein Jahr verspätet wegen der 900-Jahr-Feier der Gemeinde beging der Heimatverein sein 75jähriges Jubelfest mit einem Festkonzert und Heimatabend am 22. Juni in der Kaiserhalle und dem ersten "Frühlingsfest" am 23. Juni auf dem Böling sowie einem großen abendlichen Feuerwerk.
In den folgenden Jahren bedurfte es eines umsichtigen Landverkaufs und Landerwerbs oder -tausches, um das Gelände für eine den Vorstellungen des Vorstandes entsprechende Walderholungsstätte zusammen zubekommen.
Durch den Grundstückstausch mit der Gemeinde, die das Gelände für den Wasserhochbehälter erhalten hatte, war der Verein bereits im Gelände der geplanten Erholungsanlage im Hirnsberg angesiedelt. Umsichtig wurde das umfangreiche Werk vorbereitet. Der Heimatverein wurde dabei wirkungsvoll durch Mitarbeiter des Forstamtes Kottenforst-Ville unterstützt.
Der erste Spatenstich konnte am 15. August 1973 feierlich begangen werden. Daneben wurden die anderen Aufgaben des Vereins nicht vernachlässigt. Das Dauerprogramm Bankerneuerung und -pflegen beschäftigte fast jede Vorstandssitzung.
Über Jahre veranstaltete der Heimatverein jetzt ein Frühlingsfest mit wachsendem Zuspruch der Bevölkerung.
Die jährlichen Generalversammlungen waren zugleich interessante Vortragsabende mit heimatgeschichtlichen oder naturkundlichen Themen.
1975
konnte die fertiggestellte Walderholungsstätte im Hirnsberg der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Einweihung und Übergabe an die Bürger zur freien Nutzung wurde vom 5. bis zum 7. September festlich begangen.
Die neue Erholungsstätte erstreckt sich über etwa zwei Hektar Grundbesitz des Heimatvereins im Wald- und Quellgebiet des Hirnsbergs. Hier hat der Heimatverein in den Jahren 1973 bis 1975 für die Bürger und die Freunde Alfters eine Anlage geschaffen, die zum Schauen und Ausruhen aber auch die Kinder zum fröhlichen Spiel einladen will.
Die schon von der Natur vorgegebene Landschaftsidylle sollte auch den Charakter der Erholungsstätte bestimmen. So konnte der schöne alte Baumbestand erhalten bleiben. Die vorhandenen Quellen wurden genutzt, um das frühere Sumpfgebiet in einen Quell- und Weihergarten umzuwandeln. Angenehme Spazierwege führen den Besucher, kommt er vom oberhalb der Anlage gelegenen Parkplatz, zunächst durch einen alten Weymouthskiefernbestand, der im Quellgebiet in Laubhochwald übergeht. Im oberen Weiher wurden Seerosen und Fische angesiedelt. Im unteren Weiher tummeln sich Zierenten. Talwärts öffnet sich die Anlage zu einem großzügig angelegten Kinderspielgelände.
Bei schlechtem Wetter findet der Besucher hier Zuflucht in geräumigen Schutzhütten. Für Grillfreunde und Romantiker ist eine feste Feuerstelle eingerichtet worden.
Der Gedanke, das Quellvorkommen im Hirnsberg für die Anlage eines Weihers zu nutzen, ist bereits in den Versammlungsprotokollen des Heimatvereins von 1936 erwähnt. Als der Gedanke 1967 erneut aufgegriffen wurde, begegnete er zunächst großer Skepsis. Der Vorstand des Heimatvereins erkannte jedoch den von der Natur ergebenen Reiz für dieses Vorhaben und schließlich auch den Weg, es zu verwirklichen.
Die Erholungsstätte “Alfter Hirnsberg" hat bis zur Fertigstellung insgesamt 300.000 DM gekostet. Davon waren 57.000 DM für den Kauf von Grundstücken erforderlich; 243.000 DM betrugen die Baukosten. Diese Summen konnten vorwiegend aus dem Erlös des 1968 begonnenen, mit Neuerwerb und Tausch verbundenen Landverkaufs bereitgestellt werden.
Der Heimatverein erhielt außerdem öffentliche Zuwendungen in Höhe von 122.000 DM.
1979
konnte in eine gemeinsamen Aktion mit dem Heimat- und Eifelverein Bornheim der historische aber vor einiger Zeit zerstörte Kamelleboom an der Grenze zu Bornheim durch Neupflanzung und Platzgestaltung wieder zu einem gern besuchten Fleck in unserer nächsten Heimat hergerichtet werden. Die feierliche Einweihung fand am 24. Mai statt.
1980
berichtete der Vorsitzende über viele mutwillige Zerstörungen sowohl in der Anlage auf dem Hirnsberg als auch auf dem Böling. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, Beobachtungen mitzuteilen.
1981
wurde der Vorsitzende Jakob Wahlen mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Unter den Glückwünschen und Präsenten erhielt er vom Heimatverein eine Tafel seiner Vorfahren, die bis in das Jahr 1740 zurückreichte. Jakob Wahlen starb unerwartet am 23. November 1981. Er war 15 Jahre Vorsitzender des Heimatvereins, dem er seit der Neugründung 1951 angehörte und dem er einen guten Teil seines Lebens gewidmet hatte.
1982
beschloss die Generalversammlung am 7. März einstimmig, die Parkanlage des Heimatvereins im Hirnsberg fortan "Jakob-Wahlen-Park" zu nennen, da Idee und Durchführung der Parkanlage ganz besonders auf die Tatkraft des Verstorbenen zurückgehe. Er hatte das umfangreiche Werk geplant, begonnen und unermüdlich fortgeführt, trotz vieler Schwierigkeiten und Hindernisse, bis das große Ziel, der Park mit seinen beiden Weihern und dem großzügigen Kinderspielgelände, mit seinen schönen Wegen und dem Grillplatz, endlich fertig war.
In dieser Generalversammlung wurde der ehemalige Bürgermeister Hans Gimnich zum neuen Vorsitzenden gewählt. Auf seine Initiative hin erstellte der Vorstand einen Stufenplan für die weitere Entwicklung des Jakob-Wahlen-Parks, der auf einige Jahre verteilt durchgeführt werden sollte. Damit konnte eine bessere Nutzung der Parkeinrichtungen erreicht werden. So wurden im Bereich der Weiher anstelle einer vorläufigen Hütte eine neue feste Unterkunft und eine Werkzeughütte hergestellt.
An der Grillanlage wurde neben der zu klein gewordenen Schutzhütte eine neue größere Hütte gebaut. An diesen Arbeiten hatte der anstelle des aus Altersgründen ausgeschiedenen sehr verdienten Platzwartes Willi Schlitzer gewählte neue Betreuer des Parks, Hans Junck, maßgeblichen Anteil. Mit viel Liebe und handwerklichem Können hat er sich dieser Sache gewidmet.
1983
begann der Heimatverein mit der Veranstaltung von Wandertagen, die in der Folge mit einer Frühjahrs- und einer Herbstwanderung zu einer beliebten Einrichtung mit reger Beteiligung aus der Bevölkerung geworden ist.
1985
und in den folgenden Jahren wurde der Jakob-Wahlen-Park u. a. mit Wasser und Strom versorgt. Das war nur dank vieler treuer und freiwilliger Helfer möglich. Da die Kosten der Instandhaltung und Verbesserung dennoch zeitweilig so hoch waren, dass sie in einzelnen Jahren die Einnahmen des Vereins überstiegen, kam ein Zuschuss des Zweckverbandes Naturpark Kottenforst-Ville in Höhe von 15.000 DM wie gerufen.
Der Vorstand konnte mit Stolz und Befriedigung feststellen, dass seine Bemühungen Anklang in der Bevölkerung gefunden haben, da die Erholungsstätte Jakob-Wahlen-Park mit der Grillanlage und dem großen Kinderspielplatz zunehmend genutzt wurden.
Aus Anlass des goldenen Priesterjubiläums des Ehrenmitgliedes Msgr. Prof. Dr. Dr. Jean Hippchen wurde in dessen Beisein eine rot-blühende Rosskastanie gepflanzt und später ein Gedenkstein hinzugesetzt.
Die Rosskastanie musste ein Jahr später nach deren mutwilliger Zerstörung durch Neupflanzung ersetzt werden.
1986
wurde durch eine Ergänzung der Satzung festgestellt, dass der Heimatverein ausschließlich gemeinnützige Zwecke verfolgt, so dass Zuwendungen an den Verein steuerrechtlich anerkannt werden können.
Durch Neufassung des § 1 Absatz 3 und 4 der Satzung wurde die Aufgabensteilung für Heimatverein verdeutlicht. Danach ist es Zweck des Vereins, in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Alfter an der Verschönerung des Ortsbildes mitzuwirken, die Liebe zur Heimat und den Schutz der Natur zu fördern, Erholungsanlagen für die Bevölkerung zu unterhalten, Sitten und Brauchtum zu pflegen, die alten Kulturgüter zu schützen und mit den anderen Ortsvereinen zusammenzuwirken. Diese Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere durch:
Instandhaltung der vereinseigenen Landschaftsanlagen "Jakob-Wahlen-Park" und "Böling" zur freien Benutzung durch die Bevölkerung;
Aufstellung und Instandhaltung der Ruhebänke an geeigneten Stellen in der Umgebung der Ortschaft Alfter;
Veranstaltung von Wanderungen durch heimatnahe Gebiete;
heimatkundliche Veranstaltungen.
1987
brachte für Alfter und seine Umgebung wie auch für den Heimatverein ein besonderes Ereignis. Der 22. August, der Tag, an dem Hans Junck seinen 60. Geburtstag feierte, wird dadurch in die Geschichte von Alfter eingehen. Das Protokollbuch des Heimatvereins hat darüber Folgendes festgehalten.
An diesem Abend hatten sich viele Freunde des Jubilars am Grillplatz des Jakob-Wahlen-Parks versammelt.
Der MGV Concordia, dessen Ehrenvorsitzender Hans Junck ist, gab schöne Proben seiner Kunst. Alle Gäste wurden reichlich bewirtet und der Park erlebte eine frohe Runde.
Doch kurz nach 22 Uhr zog ein Gewitter auf. Und urplötzlich brach die Hölle los: Hagelkörner - so groß wie Hühnereier prasselten in Massen herunter, zerschlugen alles, was nicht fest gebaut war. Die Hagelfront zog kilometerbreit über Alfter und Roisdorf hinweg bis in den Bonner Norden. In diesem Bereich blieb kein Glashaus heil und kaum ein Dach verschont. Die Ernte war vernichtet, Bäume und Sträucher zerschunden. Die Autos auf der Straße blieben verbeult zurück. Der Schaden, besonders der Landwirte, war riesengroß. Zum Glück gab es kaum Verletzte. Ein Jahrhundertereignis - ein denkwürdiger Geburtstag. "Das Protokollbuch berichtet weiter: ,,7. September 1987: Die Schrift ist noch frisch, da erreicht den Chronisten die unfassbare Nachricht, dass Hans Junck am Sonntag, dem 6. September unerwartet verstorben ist. Ein guter Freund ist nicht mehr. Gott sei seiner Seele gnädig!"
1988
konnte der Alfterer Pfarrer Franz Albert Düren als 400. Mitglied geworben werden.
1990
ist der Heimatverein bereits auf über 450 Mitglied herangewachsen.
1992
hat das Mitglied Heinrich Kau dem Heimatverein eine Parzelle auf dem Vorteil (Op dem Fürdel), der Flur oberhalb von Olsdorf, vermacht. Der Heimatverein richtete dort mit Hilfe der Gemeinde Alfter einen Ruhe- und Aussichtsplatz ein.
Das Jahr begann mit den Planungen für die festliche Würdigung der 100 Jahre zurückliegenden Gründung des Verschönerungs-Vereins zu Alfter, des heutigen Heimatvereins.
Neben der redaktionellen Vorbereitung einer Festschrift wurden die örtlichen Vereine aufgefordert, sich an einer Ausstellung „Alfter und seine Vereine in vergangenen Tagen" mit einer eigenen Dokumentation zu beteiligen. Zur großen Freude des Vorstandes kamen auch aus der Alfterer Bevölkerung wertvolle heimatgeschichtliche Beiträge. So übergab Frau Maria Schlitzer geborene Rieck dem Heimatverein eine fast vollständige Sammlung der Totenzettel, die sie im 2. Weltkrieg von allen gefallenen Alfterern zusammengetragen hatte. Die Sammlung konnte durch weitere Totenzettel ergänzt werden, die von Frau Elisabeth Montenarh geb. Auweiler und Frau Adele Vianden geborene Gräf aufbewahrt worden waren. Diese Dokumente einer leidvollen Zeit sollen einmal die Grundlage für eine würdige Gedenkstätte sein. Ein Festausschuss des Vorstandes plante den Ablauf der Jubiläumsveranstaltungen und stellte danach das Festprogramm zusammen.
Der Heimatverein bildete in seinem Jubiläumsjahr einen Arbeitskreis aus interessierten Mitgliedern, der sich mit der Heimatgeschichtsforschung und der Familiengeschichtsforschung befasste. Dieser Arbeitskreis erkundete die Entwicklung unseres Ortes, besonders aber das Leben der Menschen in Alfter in vergangenen Tagen.
1993
Paul Krückel hat seinen Wunsch, einer jährlich erscheinenden Vereinszeitung in die Tat umgesetzt. Die erste Ausgabe "Unser Alfter" liegt vor.
1996
Auf dem Friedhof wurde nach langer Suche ein würdiger Platz für die Gedenkanlage der Kriegsopfer gefunden. Mit einem Aufwand von 5.000 DM errichtete der Heimatverein die fünf Schaukästen mit Namen und Totenzettel.
1998
Plötzlich und unerwartet verstarb der 1. Vorsitzende Hans Gimnich bei einem seiner täglichen Rundgänge für den Heimatverein.
1999
Michael Montenarh wird von der Generalversammlung zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt.
Im Juni feierten 120 Teilnehmer ein Waldfest anlässlich des 25 jährigen Parkjubiläums.
Der Park wurde durch 2 Landkäufe um 37,6ar erweitert.
2000
der Heimatverein bekommt 2 Räume im Vereinshaus der Alfterer Ortsvereine, einen Besprechungsraum mit kleinem dahinter liegendem Archivraum.
2001
die Mitgliederversammlung beschließt, den jährlichen Vereinsbeitrag auf 15 € neu festzulegen. Dieser Betrag ist bis zum heutigen Tag nicht mehr geändert worden.
Das Vereinsmitglied Peter Fischenich schenkt dem Heimatverein sein an den Park grenzendes Grundstück mit 5,3ar.
25 Helfer (die Feuerwehr Alfter unterstützte) haben 300 Schubkarren Schlick aus dem großen Teich herausgeholt.
2004
ein Großteil der Tannenbäume an der Grillstelle mussten wegen Borkenkäferbefall gefällt werden. Heinz Kremers und Willy Fey waren einige Tage beschäftigt.
2005
unserem Ehrenvorstandsmitglied Paul Faßbender wird das Bundesverdienstkreuz verliehen.
2006
Die Erneuerung der Spielplatzumrandung ist abgeschlossen.
Erstmals wurde im Jakob-Wahlen-Park eine Waldmesse abgehalten.
2007
Im Rahmen der Herbstwanderung wird die neue Hängebrücke feierlich von Margret und Paul Faßbender an den Heimatverein übergeben. Eine großzügige Spende der Faßbender-Tenten Stiftung sowie der Stiftung der Kreissparkasse Siegburg "Für uns Pänz" von je 3.000 € reduzierten den Selbstbehalt des Heimatvereins auf 5.000€.
2008
Heinz Kremers und Georg Melchior haben im Park die kleine Grillhütte gedreht, aus Eichenbalken neue Sitzbänke und Theken erstellt. Der unbefestigte Hüttenboden wurde mit Verbundpflaster aufgewertet. Das Holzbähnchen vom Spielplatz wurde erneuert.
2012
Michael Montenarh tritt nach 13 Jahren als 1. Vorsitzender aus gesundheitlichen Gründen zurück. Sein Nachfolger wird Georg Melchior.
Das Unternehmen RWE hat eine neue Schaukelanlage im Jakob-Wahlen-Park gespendet.
2013
Die Holzpyramide innerhalb des Spielplatzes fiel dem Vandalismus zum Opfer. An gleicher Stelle wurde ein großes Schaukelnest aufgestellt. Zur Sicherheit ist nun eine Beleuchtungsanlage in Betrieb gegangen.
2014
Der Teich im Jakob-Wahlen-Park ist nicht mehr dicht und das Wasser wurde abgelassen. Die große Erle am Teichrand musste aus Sicherheitsgründen gefällt und die Wurzel ausgebaggert werden. Die Pflasterfläche der Gartenhütte verliert ihre Standfestigkeit und Gehwegplatten sind große Stolperfallen geworden. Mit 80 t Eisenkies und neuem Verbundpflaster sind Festigkeit, Sicherheit und Aussehen wieder gegeben. Die Aktion verschlang 14.000€.
Der Parkplatz am Parkeingang ist erweitert und mit einer Umrandung ausgestattet worden.
Auf dem Böhling mussten diverse Akazien wegen fehlender Standsicherheit gefällt werden. H.W. Kessenich und Alexandra Strunk rücken das Holz mit ihren beiden Kaltblütern aus dem Hangbereich.
2015
die durch Windbruch beschädigte oberirdische Stromleitung war nicht mehr zu reparieren. Eine neue Stromleitung wurde in die Erde verlegt. Friedel Jansen übernahm die Anschlussarbeiten.
Wegen fehlender Standsicherheit und Krankheit war es unumgänglich, 39 Nadelbäume und 22 Laubbäume im Jakob-Walen-Park zu fällen. Mit Unterstützung der Forstbetriebsgemeinschaft konnte das Abholzen, der Holzverkauf sowie die Neupflanzungen im Park und auf dem Böhling umgesetzt werden. Der Erlös des Holzverkaufs reichte gerade für die Fremdkosten der Maßnahme.
Die in die Jahre gekommene Sandkasteneinfriedung ist ausgetauscht.
Auf der Mierbache wurde eine neue Bank aufgestellt, gespendet von den "Freien Wählern".
Das 1966 aufgestellte Kreuz Ecke Pferdekoppsbahn/Strangheidgesweg wurde nach Zerrstörung vom Heimatverein erneuert. Wir haben eine Bank und ein Gusskreuz an der Ecke FuchskaulerbahnIStrangheidgesweg neu aufgestellt, der Spender ist Martin Gimnich.
2016
Der Kletterturm unseres Spielplatzes im Jakob-Wahlen-Park wurde auf Weisung des Rhein-Sieg-Kreises wegen fehlender Sicherheit abgebaut. Als Ersatz haben wir ein Balanciertau, ein Federtier und eine Kletterwand eingebracht.
Der Austausch wurde zum großen Teil durch Spenden des ASC, der Kreissparkasse Köln-Bonn sowie der RWE finanziert.
Nachdem am oberen Ende der Lohhecke eine Eiche durch Windbruch brach und die zweite Eiche wegen fehlender Standsicherheit gefällt werden musste, entschied sich der Vorstand, etwas Neues zu bauen. Mit viel Aufwand entstand eine neue Ruheanlage mit 2 Bänken, einem Mittenwalder Holzkreuz, einer Eibenhecke, einem Findling und 2 Buchen.
Die umfangreichen Arbeiten, sowie die Neubeschaffung wurden durch großzügige Spenden der UWG, Fa. Neukirchen, Berti Palm, Josef Faßbender, Christian Faßbender, Paul Faßbender und der kath. Frauengemeinschaft, dem Bauhof der Gemeinde Alfter und viel Einsatz des Heimatvereins ermöglicht.
Ein neues Kleinod für Alfter und seine Gäste.
2017
Erneuter Windbruch im Jakob-Wahlen-Park. 7 große Fichten, mache fast 40 m, hoch waren in starker Schräglage. Ein Fällen der Bäume war wegen den angrenzenden Häusern nicht möglich.
6 Bäume mussten mit einem 60m Kran der Firma Baumann von oben runter geschnitten werden. Unser Baumkletterer Oliver Onusseit erkletterte die 7. Fichte und sägte sie von der Baumspitze an herab. Ein riesiger Berg Astwerk und Nadel wurde geschreddert. Heinz Kremers stellte seinen Fuhrpark (großer Trecker, Holzschredder, Sägen, fahrbarer Laubbläser) kostenlos zur Verfügung.
Ein großer weiterer Freischnitt der Thujahecken am Böhling haben die Fernsicht wieder bereitgestellt. Die Einfassung mit Bruchsteinen ist nun am Böhling erneuert worden und die Wege haben eine neue Lage Basaltschotter erhalten.
Im Eingangsbereich des Jakob-Wahlen-Parks haben Heinz Kremers und der Vorsitzende den versiegten Quelleinlauf zum Wasserbecken wieder in Funktion gebracht. Den Bagger stellte H. Kremers wieder unentgeltlich zur Verfügung. Das Wasser läuft zwar erst zögerlich aber die Zeit wird es richten.
Michael Montenarh verstarb friedlich am 16.8.2017.
Der Heimatverein feiert am 03.10.2017 im Jakob-Wahlen-Park mit 350 Mitgliedern Freunde und Gönnern sein 125jähriges Vereinsjubiläum. Bei Grillsteaks/-würstchen, Flaschenbier, Kaffee und Kuchen endet gegen 18 Uhr ein gelungenes Fest mit ökumenischer Messe, Festkommers und dem Gielsdorfer Musikverein.
2018
Am Böhling konnten dank großzügiger Spende der Städtestiftung der Kreissparkasse 5 neue Bänke aufgestellt werden.
Im Jakob-Wahlen-Park wurde die gesamte Sandkastenumrandung erneuert und eine neue Kleinkinderrutsche aufgestellt.
Neben der Hans-Junk-Hütte bauten wir eine neue Teeküche sowie neue Strom- und Wasseranschlusskästen im Park.Op dem Fürdel wurden der Tisch und die Bönke erneuert.
2019
Im Jakob-Wahlen-Park wurde in 560 ehrenamtlichen Arbeitsstunden mit vielen Helfern der Teich komplett erneuert (ausbaggern, neue Teichfolie, mehrere LKW Füllkies und Mutterboden). Die Teichumrandung wurde mit 1200 Bodendeckern bepflanzt.
2020/2021
Corona hat uns nicht aufgehalten. Zwar mussten einige Veranstaltungen gänzlich abgesagt und der Jakob-Wahlen-Park zeitweise vollständig gesperrt werden, aber unter entsprechenden Schutzmaßnahmen haben wir neben dem Jakob-Wahlen-Park ein neues Grundstück gekauft, freigerodet und 300 neue Schwarznüsse gesetzt.
Im Zugang zum Jakob-Wahlen-Park wurde ein neuer Vorplatz mit zwei neuen Bänken und einem gespendeten Holzkreuz errichtet.
Auf dem Roisdorfer Weg wurde eine neue Buche gesetzt.
Der Teich im Jakob-Wahlen-Park erhielt eine neue Drainage und eine neue Ausfahrt. Durch Absägen und Ausbaggern der Wurzel des abgestorbenen Baumes auf dem Parkplatz wurde dieser erweitert.
2022
Die durch das Unwetter im Juni 2021 teilweise vollständig unterspülten und nur provisorisch geflickten Wege im Jakob-Wahlen-Park wurden auf einer Länge von insgesamt 500 Metern gänzlich erneuert und neu angelegt. Dabei wurde auch die Wegbeleuchtung vollständig erneuert. Jetzt ist der Jakob-Wahlen-Park auch durch Rettungswagen befahrbar.
Auf den um 3600 m² erweiterten neuen Grundstücken im Jakob-Wahlen-Park mussten die vom Borkenkäfer befallenen Fichten gerodet werden. 340 Festmeter Holz wurden abtransportiert, aus den Ästen und nicht verwertbaren Stämmen ein Wall für Kleintiere errichtet.
Auf dem Böhling und im Jakob-Wahlen-Park mussten 142 Festmeter kranke Eichen und Buchen gefällt werden.
Die Zufahrt zum Böhling wurde neu befahrbar angelegt.
2023
Das von Familie Schwadorf gespendete Rebellenblutfass Nr. 1 wurde im Jakob-Wahlen-Park aufgestellt.
Der Heimatverein erhielt den von der Westenergie ausgelobten Klimaschutzpreis für sein Projekt „Grüne Lunge für Alfter“. Die im Jakob-Wahlen-Park neu gepflanzten 1250 Laubbäume überzeugten die Jury.